PRIVATE EQUITY – AUF DEM BESTEN WEG ZUM STANDARD-BAUSTEIN

Drei Entwicklungen haben die Anlageklasse in den vergangenen Jahren geprägt. Jetzt steht ein großer Schub durch Privatanleger bevor.

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg wurde mit der „American Research and Development Corporation“ (kurz ARD) der erste Private-Equity-Fonds aufgelegt. Während sich seitdem die Fondsstrukturen immer weiterentwickelten, fanden zunächst öffentliche Einrichtungen, schließlich auch Pensionsfonds und Universitäten Gefallen an den Investitionsmerkmalen der Anlageklasse. Vor allem die Stiftungen US-amerikanischer Eliteuniversitäten setzen seit vielen Jahren besonders stark und erfolgreich auf Private Equity.

Heute zählen sämtliche institutionelle Investoren sowie sehr vermögende Privatpersonen zu den Geldgebern der Fonds. Für sie ist Private Equity über die vergangenen Jahrzehnte hinweg zum Standard-Baustein gereift. Zuletzt haben drei Entwicklungen die Anlageklasse weiter gestärkt. Dies könnte Private Equity nun auch den Durchbruch bei Privatanlegern bescheren.

Die Anzahl schwacher Fonds nimmt ab – Performanceunterschiede gleichen sich an

Private Equity bietet langfristig die höchsten Renditen im Vergleich zu gängigen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder anderen festverzinslichen Anlagen. Konstant hohe Performancewerte erzielten allerdings lange Zeit nur die besten Private-Equity-Fonds und Investoren waren auf den exklusiven Zugang zum sogenannten Top-Quartil angewiesen. Denn insbesondere um die Jahrtausendwende gab es auch einige schwächere Fonds. Die Anzahl dieser Fonds hat allerdings über die Jahre hinweg deutlich abgenommen. Im Top-Quartil hat eine gestiegene Markttransparenz dafür gesorgt, dass extrem gute Deals weniger verbreitet sind. So hat insgesamt die einst hohe Spannweite zwischen den schwachen und starken Fonds abgenommen. Das bedeutet: Es gibt kaum noch Abschreibungen und gleichzeitig eine etwas geringere Anzahl der sehr begehrten Ausreißer. Vielmehr zeigt sich heute im Gesamtbild ein sehr breites Feld an guten Private-Equity-Fonds, die ihren Investoren beachtliche Renditen bieten. Die Anlageklasse ist insofern homogener und berechenbarer geworden. Unter diesem Eindruck gewinnt sie auch unter Privatanlegern mehr und mehr an Attraktivität.

Die Akzeptanz für Private Equity auf Seiten der Unternehmen ist stark gestiegen.

Unternehmen zeigen sich heute deutlich offener gegenüber Private-Equity-Finanzierungen. Neben der Kapitalhilfe haben sie vor allem auch die fachliche Unterstützung auf strategischer und operativer Ebene zu schätzen gelernt und die Ablehnung aufgrund althergebrachter Vorurteile abgelegt. Ein ausschlaggebender Grund dafür ist die längere Haltedauer der Beteiligungen durch die Fonds. Sie bieten den Unternehmen so mehr Stabilität und die nötige Zeit sowie Unterstützung für langfristiges Wachstum. Für die Private-Equity-Fonds und deren Investoren lohnt sich die längere Haltedauer ebenfalls: Die Kosten für Steuern, Berater und Anwälte etwa für ständige Käufe und Verkäufe gehen zurück. Zudem ist die Flexibilität, auf den optimalen Verkaufszeitpunkt warten zu können, höher. Nicht zuletzt waren viele Unternehmen, die etwas mehr Zeit für eine Entwicklung benötigen, lange Zeit nicht für eine Beteiligung interessant. Der längere Anlagehorizont erlaubt es nun, diese Potentiale zu heben und erweitert so die Investitionsmöglichkeiten am Markt.

Diversifikationsmerkmale machen Private Equity zum Standard-Baustein

Die Kapitalzuflüsse in Private-Equity haben in den vergangenen Jahren stetig neue Rekorde erreicht. Viele Investoren wollen den Anteil im Portfolio zudem weiter erhöhen. Dies ist sicher auf die langfristig gute Performance zurückzuführen. Doch auch die Entwicklung in schwächeren Marktphasen spielt eine große Rolle. Hier ist privates Beteiligungskapital nicht allen Auswirkungen des Kapitalmarktes ausgesetzt bzw. können die Fondsmanager mit ihren hohen Einflussmöglichkeiten schnell Maßnahmen ergreifen und reagieren, ohne Beteiligungen abstoßen zu müssen. Hier hat die Branche über die Jahre gelernt. Bereits die Finanzkrise wurde sehr viel besser bewältigt als die Zeit nach dem Platzen der Dotcom-Blase nach 2001. Auf kommende Konjunkturschwankungen sind die Fonds nun so gut vorbereitet wie nie zuvor. Viele Investoren wollen daher den Private-Equity-Anteil nicht bloß aus Renditegründen weiter erhöhen. Sie schätzen auch die Diversifikationsmerkmale.

Für sämtliche institutionelle Investoren und vermögende Privatpersonen gehört Private Equity zum Standardrepertoire. Für Privatanleger ist die Investition in einzelne Private-Equity-Fonds kaum möglich. Sie erhalten den Zugang zur Anlageklasse mit Dachfonds. Die sind auf die Sicherheitsbedürfnisse von Privatanlegern zugeschnitten und bieten ihnen einen wichtigen Vorteil: Mit Dachfonds können sie ihr Geld über eine Vielzahl von Private-Equity-Fonds breit gestreut in hunderte Unternehmen weltweit investieren. Das Risiko sinkt so auf ein Minimum.

Professionelle Investoren haben zuletzt so viel Geld wie nie zuvor in Private Equity investiert. Die Branche ist sich nun sicher, dass der nächste Schub durch den breiten Zulauf von Privatanlegern bevorsteht. Denn sie werden sich nicht länger die überzeugenden Investitionseigenschaften der Anlageklasse entgehen lassen. Gute Anlagelösungen sind mit sicherheitsorientierten Private-Equity-Dachfonds bereits vorhanden.